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21.03.2016

Wie bereits in einem Blog angedeutet, beschäftigt sich der InspLw mit einer Zwischenlösung, um die Unzulänglichkeiten im Zusammenhang mit der Auslieferung von A400M aufzufangen. Auf Bundeswehrjournal.de lässt sich nachlesen, dass der Grund für die Überlegungen jedoch nicht die Lieferschwierigkeiten sind, sondern Probleme mit dem Gewicht der Maschine bei Nutzung kleinerer Flugplätze. Als ich mit dem Lachen fertig war, habe ich nach kurzem Überlegen festgestellt, dass in der Lw-Führung ja wohl offensichtlich niemand wusste, wie schwer so ein A400M ist. Oder??
Es bleibt festzuhalten, dass die Forderungen der IGTH  aus dem Jahr 2013 bei NDR Info nach Verschiebung der Transallausphasung und der Beschaffung einer Zwischenlösung nun vom BMVg aufgegriffen wurden. Leider 2 Jahre zu spät, denn auch für die ins Auge gefasste Beschaffung von 10 Herkules Maschinen hätte die Entscheidung parallel zur Verschiebung der Ausphasung der Translall getroffen werden müssen, denn die Verschiebung der Ausphasung kann sich nur 2 Jahre auswirken. Wir schauen also auf ein Fähigkeitsloch in den Jahren 2017/2018. Das wäre vermeidbar gewesen.

Einige wesentliche Punkte aus dem Bereich Drehflügler:

In Sachen Nachfolger für CH 53 wird sich die IGTH nicht an einer technischen Diskussion beteiligen, denn der Standpunkt der IGTH ist schon im Jahr 2011 deutlich kommuniziert worden:
1. Alle Drehflügler unter ein Kommando.
2. Ein Mustermix, der unterschiedliche Fähigkeiten abdecken kann.

Nicht rosiger wird die Lage beim NH 90. Insbesondere für die Marine sind die Erfahrungen, die z.B. die Niederländer mit Korrosion gemacht haben nachteilig, wenn man sich darauf verlässt, dass die MH 90 2019 kommen sollen. (Schaun mer mal )

Aufgegeben hat schon ein Tiger Kunde, der den Ersatz des Waffensystems bereits vornimmt, bevor der Hubschrauber full operational capability erreicht hat.

Die Verschiebung der Ausphasung der Bell UH-1D vermag noch wenige Jahre den SAR-Land Dienst des Heeres sicherstellen. Jedoch brökelt auch hier das Fachpersonal auf der Zeitschiene ab.

Zusammenfassend kann man festestellen, dass die Lage bei Transportflugzeugverbänden und Hubschrauberverbänden der Bundeswehr nie so schlecht war wie jetzt und das niemand dafür Verantwortung  trägt.

Heute fand die erste Verhandlungsrunde der Gewerkschaft Verdi für den öffentlichen Dienst statt. Gefordert werden 6% linear, 100 Euro Anhebung der Ausbildungsvergütung und Laufzeit 12 Monate. Die dritte und vielleicht letzte Verhandlungsrunde ist für den 28.04.2016 vorgesehen.
Der DBwV fordert 4,5 % mindestens 100 Euro ohne Laufzeit. Damit hat er Verdi nicht unbedingt den Rücken gestärkt. Das ist nicht klug.

In diesem Zusammenhang gibt es immer noch Forderungen nach einer Soldatenbesoldungsordnung. Also einer eigenen Besoldungsordnung für Soldatinnen und Soldaten. Ich halte auch diese Forderung für nciht klug, denn das Abkoppeln von Tarifpartnern, die 2 Mio Beschäftigte vertreten führt nicht zu einer Erleichterung bei der Durchsetzung eigener Forderungen. Im Gegenteil.
Ich bin einer Anhänger des Zulagensystems, weil es das einzige Besoldungsinstrument ist, dass in der erforderliche Tiefe die Differenzierung vornehmen kann, die in einer hochspezialisierten Bundeswehr besoldungstechnisch geboten ist. Man muss das Instrument nur konsequent richtig anwenden und finanziell unterlegen. Die jüngsten Anpassungen haben zwar jahrzehntelange inflationsbedingte Verluste verringert, aber beileibe keinen Beitrag zur Konkurrenzfähigkeit der Streitkräfte geleistet, wenn es um die Werbung von qualifizierbarem Nachwuchs geht.

Völlig unverständlich ist auch, dass die Tatsache des Wegfalls bzw der Reduzierung der Ruhegehaltsfähigkeit der Stellenzulage keinerlei Bedeutung bei der Zumessung der Erschwerniszulagenanpassung beim fliegenden Personal hatte. Dazu kommt noch die mangelhafte Anwendung des Personalbindungszuschlags, dessen beabsichtigte Wirkung durch die Vergabepraxis konterkariert wird.

So lange in den maßgeblichen Köpfen kein Umdenken stattfindet, wird sie die Situation bei den Spezialisten in der Bundeswehr nicht verbessern. Und wie sagte doch Gen Klein vom BA Pers:" Wir haben kein Personalproblem, wir haben ein Fachkräftemangel, aber den hat die Industrie auch.
Nun habe ich gedacht, wir bilden unsere Fachkräfte - wie früher - aus dem qualifizierbaren Nachwuchs heran. Das klappt wohl nicht mehr. Weil wir nicht ausreichend qualifizierbaren Nachwuchs bekommen können. Wie nennt man das ? Personalmangel!

Der Bundesvorsitzende

 

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