03.07.2016
Zwischenbericht des AIBN vom 28.06.2016 zum Flugunfall mit H 225 in Norwegen
Nach dem schrecklichen Flugunfall mit einer H225 hat sich das AIBN (Accident Investigation Board Norway) auf drei Bereiche konzentriert: die Lift struts attachements, die main gear box und die conical housing. Als wahrscheinlichste Ursache für die Desintegration von Hauptrotorsystem und main gear box wird in dem Bericht ein Ermüdungsbruch in einem Planetenzahnrad der 2. Planetengetriebestufe genannt. Bis jetzt nicht ermittelt ist die Ursache des Ermüdungsbruchs. Einige Feststellungen des Berichtes verdienen jedoch Ausmerksamkeit:
1. Das Getriebe ist in einem Unfall bei einem Straßentransport 2015 verwickelt gewesen und hat dann nach Überholung und Prüfung Verwendung in der verunglückten Maschine gefunden und bis zum Unfall 260 Stunden geleistet.
2. Das Zahnrad ist oberflächengehärtet worden, um durch die dadurch erzeugte Druckspannung den Fortschritt von Rissen zu unterdrücken bzw zu Abplatzungen an der Oberfläche (Chip) zu führen, die durch die chip detection und das HUMS angezeigt werden können. Entgegen dieser Konstruktionsannahme ist weder ein Chip angezeigt worden noch eine HUMS Anzeige erfolgt.
3. Das AIBN stellt fest, dass es klare Ähnlichkeiten im Unfallgeschenen des Jahres 2009 (G-REDL) und dem LN-OJF Unfall diesen Jahres gibt.
Nach den bisherigen Feststellungen des AIBN handelt es sich damit um einen durch die Konstrukteure nicht berücksichtigten Verlauf eines Ermüdungsbruches, der entgegen der Annahme und darauf basierenden Materialbehandlung durch kein Sicherheitssystem angezeigt wurde.
Der Report kann im Original unter dem nachstehenden Link als PDF heruntergeladen werden:
http://www.aibn.no/Aviation/Investigations/16-286
Der Bundesvorsitzende