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Pressemitteilung 05.04.2010
Ausbildungsdefizit Afghanistan
Es gehört spätestens seit dem Golfkrieg I zu den grundlegenden Erkenntnissen militärischer Kriegführung, dass die Fähigkeit zur luftbeweglichen Gefechtsführung entscheidend zum Erfolg auf dem Gefechtsfeld beiträgt. Die Bundeswehr hat mit der Aufstellung der Luftbeweglichen Brigade entsprechend reagiert. Die dazu erforderlichen neuen Waffensysteme leichter Transporthubschrauber NH 90 und Kampfhubschrauber Tiger haben bereits erhebliche zeitliche Verzögerung erfahren und können auch jetzt durch die Vertragspartner nicht zeitgerecht bereitgestellt werden. Die Modernisierung eines Teils der mittleren Transporthubschrauberflotte steht unmittelbar bevor. Diese mittleren Transporthubschrauber tragen seit Jahren die Hauptlast des Lufttransportes und der Luftrettung im Einsatz. Besonders der Einsatz in Afghanistan stellt höchste Anforderungen an die Professionalität dieser Besatzungen. Vor diesem Hintergrund ist die seit Jahren andauernde Mangelwirtschaft in der Regenerationsausbildung der Besatzungen nicht mehr nachvollziehbar. Seit Jahren wird der von der NATO geforderte Flugstundenumfang von 180 Flugstunden pro Jahr unterschritten.
Diese Situation wird nunmehr durch die Entscheidung des ehemaligen Inspekteurs des Heeres zur Betriebskosteneinsparung bei den Flugstunden deutlich verschärft.
Es ist nicht mehr nachvollziehbar, dass man die negativen Auswirkungen der Verzögerung im Zulauf der neuen Waffensysteme nun um ein eklatantes Ausbildungsdefizit verschärft. Dies führt zum einen dazu, dass mit dem Zulauf der neuen Waffensysteme nicht genügend ausgebildete Luftfahrzeugbesatzungen zur Verfügung stehen und daher die Einsatzfähigkeit der neuen Waffensysteme auch nach Einführung weiter verzögert wird und dass zum anderen der zur Verfügung stehende Personalkader zur Sicherstellung des Einsatzes in Afghanistan und im Kosovo sich ständig weiter verringert. Die noch einsatzfähigen Luftfahrzeugbesatzungen sind jetzt schon durch die hohe Einsatzfrequenz und psychischen Anforderungen in Afghanistan auf das Äußerste belastet. Einige haben die Bundeswehr bereits verlassen und weitere orientieren sich durch den Erwerb ziviler Lizenzen in Richtung privatwirtschaftlicher Unternehmen.
Grundlegende Forderung der IGTH an die verantwortlichen Politiker aller Fraktionen ist es, die finanziellen Konsequenzen von Stationierungsentscheidungen in vollem Umfang zu tragen und dafür die Mittel zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören die finanziellen Mittel für eine einsatztaugliche Ausrüstung und für eine einsatzgerechte Ausbildung. Jetzt an der Ausbildung der Luftfahrzeugbesatzungen zu sparen, gefährdet die Sicherheit derer, die das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes nicht nur am Hindukusch verteidigen!
R. Schlepphorst
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Betriebskosteneinsparung durch Reduzierung der Planungsgrößen bei den Flugstunden.
Der Satz " zu Tode gespart" könnte bald makabre Bedeutung erlangen. Die Reduzierung der Flugstunden führt insbesondere in den Einsatzverbänden zu einem eklatanten Verlust von Proficiency und Verlust einer letzten verbliebenen Regenerationsfähigkeit. Die IGTH wird nach umfassender Bewertung dazu im Detail Stellung nehmen.- Details
Unsere Petition
936 Luftfahrzeugbesatzungsangehörige aus unserem Bereich haben mit Stand vom 29.3.2010 die Petition unterzeichnet!
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